- Spartenorganisation
- 1. Begriff: Organisationsmodell (⇡ Organisationsstruktur), bei dem die ⇡ Spezialisierung nach Produkten bzw. Produktgruppen erfolgt.- 2. Charakterisierung: Bei reiner Sp. entstehen auf der zweiten Hierarchieebene ⇡ organisatorische Teilbereiche, in denen jeweils die Kompetenzen für eine Produktart bez. sämtlicher ⇡ Funktionen und Märkte der Unternehmung zusammengefasst sind.- Vgl. Abbildung „Spartenorganisation – Grundmodell“. Diese ⇡ Sparten werden häufig als ⇡ Profit Center geführt.3. Beurteilung: a) ⇡ Ressourcennutzung: Die Sp. führt im Vergleich zur ⇡ Funktionalorganisation in der Tendenz zu einer schlechteren Nutzung funktionsbedingter Synergien, da die Ausstattung sämtlicher Sparten mit den gesamten für ihre Aktivitäten erforderlichen Ressourcen im Verhältnis zur Ressourcenauslastung und Nutzung von Vorteilen der ⇡ Spezialisierung und ⇡ Größendegression anderer Organisationsformen häufig nachteilig ist.- b) Interdependenzprofil (⇡ Interdependenzen): Angesichts der Autonomie der Sparten fehlen weitgehend Interdependenzen aufgrund innerbetrieblicher Leistungsverflechtungen; die Marktinterdependenzen wachsen mit sinkendem Diversifikationsgrad des Produktprogramms der Unternehmung.- c) Die Dispositionsfähigkeit wird aufgrund fehlender innerbetrieblicher Interdependenzen positiv beeinflusst.- 4. Modifizierung: In der Praxis wird die Sp. wegen ihrer Nachteile meist zu einer ⇡ mehrdimensionalen Organisationsstruktur ressourcen- und/oder marktorientiert modifiziert; funktionale Zentralbereiche (z.B. Werke) sollen v.a. eine bessere Ressourcennutzung und auf einzelne Märkte ausgerichtete ⇡ organisatorische Einheiten eine höhere Koordination der marktorientierten Spartenaktivitäten sicherstellen.
Lexikon der Economics. 2013.